Klimaplattform Milch erfolgreich in Niedersachsen gestartet

Onlinebasiertes Tool für Milcherzeuger zur Erfassung und Optimierung der eigenen Klimaeffizienz

Klimaplattform Milch gestartet: Online-Tool macht CO2-Einsparpotentiale im eigenen Betrieb sichtbar

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck der einzelnen Milcherzeugerbetriebe in Niedersachsen und wo liegen Optimierungspotentiale? Eine Antwort auf diese Frage gibt die neue Klimaplattform Milch, welche im Auftrag der Fokus Milch GmbH entwickelt wurde. Der in der Klimaplattform Milch installierte Agrarklimacheck, ein online-basiertes Fragetool, greift auf das von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen entwickelte Rechentool TEKLa (Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft) zurück. Milcherzeuger können so ihre betriebliche Klimabilanz erstellen und erkennen, in welchen Betriebsbereichen sie die Treibhausgas-Emissionen weiter reduzieren können. Die teilnehmenden Molkereien haben künftig mit Berücksichtigung der Milcherzeugerebene durch das einheitliche Tool umfassende Angaben zum CO2-Fußabdruck ihrer Produkte.

Die Klimaplattform Milch entstand aus einer gemeinsamen Initiative des Arbeitskreises Nachhaltigkeit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) in Gemeinschaft mit den sechs größten niedersächsischen Molkereien Ammerland, DMK, Elsdorfer, Frischli, Rücker und Uelzena. Die zuliefernden Milcherzeuger können sich für die Klimaplattform Milch freischalten lassen und den Agrarklimacheck bequem vom PC oder vom Handy aus durchführen: (www.klimaplattform-milch.de)

Agrarklimacheck – 17 Fragen an den Milcherzeuger
Der Online-Fragebogen umfasst 17 Multiple-Choice-Fragen, die mit Beantwortungshilfen hinterlegt sind. Für Landwirte, die Moorflächen bewirtschaften, gibt es zwei zusätzliche Fragen. Das System liefert dem Erzeuger bereits bei der Beantwortung erste Informationen über dessen Optimierungsmöglichkeiten zur Verbesserung seiner Klimabilanz. „Das Fragetool ist simpel und klar verständlich aufgebaut. Die meisten der abgefragten Daten hat der Landwirt sowieso schon vorliegen – beispielsweise aus dem MLP-Bericht oder den Futtermittelbelegen“, erklärt Nora Lahmann, Projektmanagerin und Referentin für Nachhaltigkeit bei der LVN.

Schnelle und einfache Durchführung an PC oder Handy
Aktuell haben schon rund 1.500 niedersächsische Milcherzeuger den Agrarklimacheck auf der Klimaplattform Milch durchgeführt. Frank Caspers, Milcherzeuger aus Apen, beliefert die Molkerei Ammerland eG und hat die Fragen für seinen Betrieb bereits beantwortet: „Wir Milcherzeuger sind uns unserer Verantwortung bewusst, was die Klimabilanz angeht. Wir wollten wissen: Wo genau stehen wir im Moment mit unserem Betrieb?“, erklärt Caspers. „Nach dem Ausfüllen des Tools kann ich als Betriebsleiter erkennen, an welchen Punkten ich bereits klimaschonend arbeite und an welchen ich noch Handlungsbedarf habe. Diese Erkenntnisse kann ich im Betrieb umsetzen, aber auch gut in Diskussionen einfließen lassen, faktenorientiert und nicht aus dem Bauch heraus.“

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Erste Erfolge durch Klimabilanzierung
Milcherzeuger Steffen Kiesekamp bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 250 Milchkühen in Bramsche und beliefert die DMK Deutsches Milchkontor eG. Er konnte seine Klimabilanz bereits verbessern: „Am meisten konnten wir unseren CO2-Fußabdruck verkleinern, indem wir die Milchleistung unserer Kühe erhöht haben. Damit verteilen sich die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen für die Aufzucht und die tägliche Fütterung auf mehr Kilogramm Milch.“ Die größten Einsparpotentiale sieht Kiesekamp für seinen Betrieb in den Bereichen Grundfutter, Milchleistung und Langlebigkeit der Tiere, also in Bereichen, die der Betriebsleiter ohnehin für eine bessere Wirtschaftlichkeit des Betriebs bereits verfolgt.

Klimabilanzierung auf Betriebsebene komplettiert CO2-Fußabdruck für Milch
Der Klimaschutz steht nicht nur ganz oben auf der politischen Agenda, sondern treibt jede Branche und jedes Unternehmen um, auch die Nahrungsmittelindustrie. Viele Molkereien erwarten, dass die Ausweisung des CO2-Fußabdrucks in den kommenden Jahren vom Handel als Lieferbedingung festgesetzt wird. „Die großen Unternehmen der Lebensmittelindustrie haben bereits Nachhaltigkeitsprogramme und bekommen von den Molkereien Informationen zum CO2-Fußabdruck ihrer Produkte“, so Frank Feuerriegel, Geschäftsführer der LVN. „Bislang war das Bild allerdings noch nicht komplett, es fehlte die Milcherzeugerebene. Durch die Erfassung und Einbeziehung des CO2-Fußabdrucks auf Erzeugerebene mithilfe des Agrarklimachecks sind die Molkereien künftig in der Lage, die CO2-Bilanz für ihre Milch und Milcherzeugnisse umfassend auszuweisen.“

Erste Optimierungsmaßnahmen sind oft schnell und pragmatisch durchführbar
Die Prüfung der Einsparpotentiale auf den Betrieben ist sinnvoll, denn laut Schätzung des Thünen Instituts für Betriebswirtschaft entstehen in der Wertschöpfungskette Milch zwischen 60 und 85 Prozent der Emissionen auf den Milchviehbetrieben. „Der Agrarklimacheck soll helfen, diese Emissionen auf einzelbetrieblicher Ebene nicht nur zu erfassen, sondern konkrete Minderungspotentiale einfach und schnell sichtbar zu machen“, so Nora Lahmann von der LVN. „Mithilfe des Tools können Betriebsleiter oftmals eine schnelle Reduzierung des CO2-Fußabdrucks mit überschaubarem Aufwand erzielen, welcher sich darüber hinaus in den meisten Fällen auch positiv aufs Portemonnaie auswirkt.“

Mehr Infos: milchland.de 

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